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Zicklein
Ursprung

Die ersten Belege der Ziegenzucht datieren auf 8.000 v. Chr. im vorderen Orient. Urahn der Tiere
ist die Bezoarziege. Sie ist zusammen mit dem Schaf eines der ersten vom Menschen wirtschaftlich
genutzten Tiere.

Ziegenrassen

Die Ziegen sind schon seit Jahrhunderten in Mitteleuropa bekannt. Die eigentliche Ziegenzucht begann
aber erst Ende des vorletzten Jahrhunderts. Von rund 200 Ziegenrassen weltweit gibt es in Deutschland
lediglich vier. Die in Deutschland ursprünglich gezüchteten Ziegen waren weiße Ziegen wie z.B. die weiße
Edelziege oder bunte Ziegen wie beispielsweise die Rhönziege. Um 1927 wurden die weißen Rassen zur
Weißen Deutschen Edelziege und die bunten Rassen zur Bunten Deutschen Edelziege zusammengefasst.

Biologie

Die Ziegen gehören zur Ordnung der Paarhufer und sind Wiederkäuer mit einem breiten und kräftigen Körper.
Die weiblichen Tiere bekommen im Alter von einem Jahr ihr erstes Junges, die Tragezeit liegt bei 150 Tagen.
In der Regel werden ein bis zwei Zicklein, auch Kitze genannt, im Winter bis ins Frühjahr geboren. Kenn-
zeichnend ist der intensive Bocksgeruch, besonders während der Brunst. Die Tiere ernähren sich, wenn sie
die Auswahl haben, überwiegend von Blättern und Baumbewuchs und nur zu je 20 Prozent von Kräutern und
Gras. Sie sind sehr naschhaft und suchen sich gezielt und sorgfältig die schmackhaftesten Kräuter aus. Ist
das Nahrungsangebot beschränkt, kommen sie dank ihres sehr effektiven Verdauungssystems auch mit
geringwertigem Futter oder Küchenabfällen zurecht.

Haltung

Im Sommer werden die Ziegen auf der Weide gehalten – wenn dies nicht möglich ist, muss den Tieren zu-
mindest stundenweise Auslauffläche zur Verfügung gestellt werden. Der Ziegenstall sollte eingestreut und
sehr gut belüftet sein. Ziegen eignen sich besonders gut für die Beweidung von Böschungen oder Weg-
rändern mit einem hohen Kräuteranteil. Neben frischem Gras sind Heu, Haferstroh, frisches Gemüse oder
Kraftfuttermischungen aus Getreide, und Mineralstoffe gut für die Tiere geeignet. Da Ziegen gut klettern und
springen können, benötigt man im Freiland eine hohe und stabile Umzäunung. Da die Tiere neben den
geringen Futteransprüchen auch mit wenig Platz auskommen, werden Ziegen auch als die „Kuh des kleinen
Mannes“ bezeichnet. Sie werden traditionell in bergigen und kargen Landschaften gehalten und können auf-
grund ihrer Kletterfähigkeiten auch dort gehalten werden, wo die Haltung von Rindern nicht mehr möglich ist.
Ziegen spielen daher in der Landschaftspflege eine wichtige Rolle.

Begriffe
Ziegenbock: männliches Tier
Ziege/Geiß: weibliches Tier
Ziegenlamm (Zicklein/Kitz): männliches oder weibliches Tier bis zu einem Alter von etwa drei Monaten.

Ziegen und mehr

Ziegen werden wegen ihrer Milch, ihres Fleischs, ihrer Häute oder wegen ihrer Wolle (Angorawolle oder
Kaschmirwolle) gehalten. Produkte aus Ziegenmilch stellen gerade für Allergiker einen guten Ersatz für
Kuhmilcherzeugnisse dar.
 
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